Die unvergessliche Lebensgeschichte unseres geliebten Karlis

Es gibt Geschichten, die erzählt werden müssen, weil sie so voller Liebe, unvergesslicher Momente und Schicksale sind, dass sie nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Dies ist die Geschichte eines außergewöhnlichen Mannes, der unser Leben auf so viele Arten berührt hat – als geliebter Ehemann und fürsorglicher Papa.

Unser geliebter Karli wurde am 16.02.1961 in Wien geboren. Schon als Kind zeigte er seinen Humor und seine rastlose Energie – denn stillsitzen fiel ihm schwer. Er verbrachte seine Kindheit als Einzelkind anfangs in Wien und darauf in Mailberg, wo er auch in den Kindergarten und zur Volksschule ging. Später, nach der Hauptschule, absolvierte er die Weinbauschule Krems und die Großhandelsschule in Wiener Neustadt. Zusammen mit seinen Eltern baute er Ziegel für Ziegel aus eigener Hand den Weinbaubetrieb und die Buschenschenke auf.

Kurze Zeit später traf er die Liebe seines Lebens, Michi. Ab diesem Tag an verbrachten sie jede Minute gemeinsam, sie ergänzten sich sowohl privat, wie auch beruflich. Sie waren sofort ein Herz und eine Seele – es gab nur noch Michi und Karli. Er zeigte Michi, wie es ist, geliebt zu werden und fing sie, nach ihren schweren Schicksalsschlägen als Kind – als sie ihren Vater und ihre Mutter verlor – mit offenen Armen auf. Schnell entstanden eine tiefe Verbundenheit und außerordentliche Seelenverwandtschaft, die sich kaum mit Worten beschreiben lässt. Er hat seine Michi auf Händen getragen, ihr alles ermöglicht. Er hat sie ermutigt, das Schöne im Leben zu sehen und dieses zu genießen. Sie heirateten im August 1986 und bauten sich gemeinsam ein Zuhause voller Liebe. Sie bekamen 2 Kinder, 1989 ihren Sohn Karli und 1992 ihre Tochter Lisa. 

Aufgrund eines unfassbaren Schicksalsschlages 1990, führte Karli gemeinsam mit Michi den Weinbaubetrieb weiter. Sein über alles geliebter Vater und der Ersatzvater für Michaela starb völlig überraschend mit nur 51 Jahren genau am selben Datum – am 18. Juni – an dem auch Karli von uns gehen musste. Dass Karli am selben Tag ging, wie sein Vater, war nicht die einzige unfassbare Wiederholung, um uns zu zeigen, dass er nun in den geborgenen Händen seines Vaters ist. Auch sein Enkelkind ist jetzt im selben Alter, wie damals sein Sohn Karli war, als sein Vater von uns ging.

Wir halten uns an dem Gedanken fest, welcher uns ein wenig Trost spendet, dass das kein Zufall sein kann und die Beiden uns zeigen möchten, dass sie von nun an zusammen sind. Auch Karli war immer sehr gläubig und ließ nie ein Abendgebet aus, völlig gleich, wann er nachhause gekommen ist.

Nach diesem schweren Schicksal, als er seinen Vater verlor, schaute seine Mutter stets auf Karli und Lisa, führte den Haushalt und half ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter, wo sie nur konnte, damit Karli und Michi den Betrieb ausbauen und weiterführen konnten. Neben dem Betrieb bauten sie auch den Traum seines verstorbenen Vaters weiter – den Viererkeller – wo Karli, neben der harten Arbeit, die geselligen Runden, die geprägt waren von Musik, Tanz und Freude, bis in die Morgenstunden genoss. Er hatte stets für alle Gäste ein offenes Ohr, fand immer die richtigen Worte für ein persönliches Gespräch und hatte immer einen witzigen Spruch auf den Lippen. Denn eines konnte er sehr gut – die Leute zum Lachen bringen. Auch privat verbrachte er seine Zeit gerne im Viererkeller, bei einer Jause und einem gemütlichen Achterl, um den Tag ausklingen zu lassen.

Seine Mutter und sein Vater zogen ihn mit all ihrer Liebe und vollkommen Zuneigung auf und so gab er das an seine Kinder weiter. Als Papa war er ein großes Vorbild und ein Held. Er war immer da, um seine Kinder zu unterstützen. Egal, was seine Kinder sich gewünscht, gebraucht oder nur angedeutet haben – er war sofort zur Stelle, völlig egal, zu welcher Tages- und Nachtzeit. Er ist und wäre für seine Kinder rund um die Welt gefahren. Als seine Tochter Lisa auf Maturareise in die Türkei flog, suchte er sich bereits im Vorhinein die Autoroute – fliegen wollte er nicht – und das Hotel heraus, stets bereit, seine Tochter abzuholen. Alleine an diesem Beispiel kann man erkennen, wie groß seine unendliche Liebe zu seinen Kindern war.

Er war nicht nur ein Papa, sondern auch unser bester Freund. Seine Großherzigkeit und sein gutmütiges Wesen prägten uns zutiefst. Er war für uns der großartigste Papa, den man sich nur wünschen kann.

Wir können kaum in Worte fassen, wie dankbar wir sind, dass Karli durch seinen über alles geliebten Hund Benji – er sagte stehts: „sein Lebensretter“ – die Ärztinnen und Ärzte und Pflegerinnen und Pfleger kennenlernen durfte, die nicht nur ihren Beruf ausübten, sondern deren Hingabe über den Job meilenweit hinaus ging und das Tag für Tag.

Die menschliche Art, mit der sie ihre Arbeit verrichteten, gaben ihm nicht nur das Gefühl von Sicherheit, sondern spendeten auch Trost in der schweren Zeit.

Aber vor allem schenkten sie uns wertvolle Zeit.

So konnte er seine beiden Enkelkinder Valentin und Karli kennenlernen. Seine Freude über seine Enkelkinder Valentin und Karli war riesengroß. Stets betonte er immer wieder beim Reinkommen der Kinder: „Do locht an des Herz“.

Auch seine Schwiegerkinder Conny und Thomas hat er in sein großes Herz geschlossen. 

Umso tiefer ist die Leere und Wunde im Herzen, die unser Ehemann, Sohn, Papa, Opa und Schwiegerpapa hinterlässt.

Neben seiner Arbeit hatte er viele Leidenschaften. Er liebte es, mit seiner Familie und seinen Freunden mit dem Segelboot durch die Wellen zu gleiten und seine Leidenschaft für Autos auszuleben, die er von seinem Vater übernommen hat.

Seine Lebensgeschichte ist geprägt von unermesslicher Liebe, harter Arbeit und einem tiefen Sinn für Fürsorge. Er hinterlässt eine Lücke, die niemand füllen kann, aber auch unzählige wertvolle Erinnerungen und unvergessliche Momente, die uns für immer begleiten werden. Seine Werte und die Liebe, die er uns geschenkt hat, werden in unseren Herzen weiterleben und uns in unserem eigenen Leben leiten.

Er kämpfte Tapfer bis zum letzten Tag, um seine zahlreichen Pläne und Wünsche noch in die Tat umsetzen zu können – sei es, mit seinen Enkelkindern Eis essen zu fahren oder seiner Tochter ein Haus bauen zu können, wie er es bereits für seinen Sohn, als würdiger Baumeister, getan hat.

Er hinterließ überall bleibenden Eindruck durch sein herzliches Lachen und sein freundliches und offenes Wesen. Er hat bis zur letzten Stunde seinen Humor und seine Art, Scherze zu reißen – um alle zum Lachen zu bringen – nicht verloren.

Wir nehmen Abschied von einem großartigen und einzigartigen Menschen. Sein Leben war reich an Liebe und Bedeutung und seine Erinnerungen werden uns für immer trösten und prägen. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit ihm hatten und werden ihn niemals vergessen.

In liebevoller Erinnerung,
Deine Michi, dein Karli und deine Lissy

---